Das Wort Psychosomatik besteht aus den Bestandteilen Psyche (Seele) und Soma(Körper). Dies bedeutet erst einmal, dass es sich um etwas handelt, das sowohl den Körper als auch die Psyche betrifft. Körper und Seele sind zwei untrennbar miteinander verbundene Aspekte des Menschen, Psychosomatik versucht den beiden Ebenen gerecht zu werden.
Wir kommen in unser Leben oft in bestimmte Situationen, damit wir Lernerfahrungen machen. Diese Erfahrungen, sollen uns helfen, Dinge zu erkennen und noch fehlende Teile zu integrieren. Je mehr wir lernen, erkennen, integrieren, desto mehr wird aus uns und unserem Leben eine runde Sache. Dann fühlen wir uns in „unserer Mitte“ und wohl mit uns selbst und dem Außen. Im täglichen Leben werden wir mit großen oder kleinen Dingen/Hindernissen/Aufgaben konfrontiert. Durch und mit diesen Dingen haben wir die Möglichkeit, etwas wahrzunehmen, was uns so nicht bewusst gewesen ist, eine „andere Seite“ zu erkennen und letztendlich das Gelernte zu integrieren. Doch oft sehen wir die Aufgaben nicht, sehen weg, finden Ausreden, gehen die Dinge einfach nicht an. Wir alle haben viele blinde Flecke, die wir nicht wahrnehmen.
Unser blinder Fleck
Damit wir uns des blinden/dunklen Flecks bewusst werden, bekommen wir Symptome auf der körperlichen Ebene präsentiert. Manche Symptome können wir lange ignorieren, aber irgendwann werden sie so groß, dass wir nicht mehr wegschauen können. Wir spüren, dass etwas nicht in Ordnung ist, etwas tut weh. Aber wir möchten, dass das was wir jetzt haben – nämlich unser Symptom – wieder „weg“-gemacht wird. Wir erwarten von den Ärzten, dass sie uns etwas geben, damit das Symptom verschwindet. Basierend auf der Beschreibung unseres Symptoms, bekommen wir auch oft irgendetwas, was das Symptom entfernt, wir sind es wieder „los“. Es scheint weg zu sein, zumindest ist es überdeckt und stört uns nicht mehr. Doch leider ist es eben oft nicht komplett weg, vielleicht ist es besser, oder temporär weg und kommt dann wieder.
Oder die Ärzte finden keine Ursachen, dann heißt es schnell, das ist ein psychosomatisches Problem; da gibt es nichts mehr, was die Ärzte auf der körperlichen Ebene tun können, da kann vielleicht noch der Psychologe helfen. So wie uns das transportiert wird, fühlen wir uns abgewertet, es klingt als sei das Symptom nur "Einbildung". Eine solche Diagnose wirft uns auf uns selbst zurück. In diesem Fall müssen wir in uns schauen und versuchen, den Schlüssel zu finden. Irgendetwas, das mit uns zu tun hat, verursacht das Symptom. Jedoch gilt genau das auch für alle anderen Krankheiten und Symptome, nicht nur für die sogenannten psychosomatischen Krankheiten.
Alle Symptome sind Ausdruck der Seele, der Ruf der Seele doch mal hinzuschauen. Wir sollen anschauen, was nicht rund läuft bei uns, wo etwas fehlt, wo die Erkenntnis fehlt, das Anerkennen einer anderen Sicht, vielleicht auch das Übernehmen der Verantwortung, das das Symptom etwas mit uns selbst zu tun hat.
Ohne eine Erkenntnis auf der tieferen Seelenebene können wir das uns „Fehlende“ jedoch nicht sehen, nicht annehmen und damit auch nicht integrieren. Wir haben weiterhin einen dunklen Fleck, etwas, was wir nicht sehen, weil es im Schatten liegt.
Der Schlüssel – den blinden Fleck entschlüsseln
Der Ansatz der Psychosomatik ermöglicht es uns, die symbolische Bedeutung von Organen zu erfassen und die zugehörige Aufgabenstellung zu erkennen. Für Krankheiten/Symptome werden die Ebenen Körper, Symptom, Bearbeitung und Einlösung dargestellt. Kombinieren wir jetzt die Symbolik der Organe mit der Symbolik der Symptome, schauen auf die Urprinzipien und mit dieser Brille auf unser Leben, lässt sich der defizitäre Bereich aufspüren. Wir finden einen Schlüssel, der uns ein Tor aufsperren kann zu einem neuen Weg.
Wir fangen an, zu erahnen, was uns fehlt, lernen das „Fehlende“ zu sehen, werden uns bewusst, worum es geht und haben die Möglichkeit zu integrieren. Mit der Integration des „Fehlenden“ in unser Wesen kann die Notwendigkeit entfallen, dass es sich auf der körperlichen Ebene manifestiert. Das Symptom kann sich zurückbilden, möglicherweise ganz entfallen.
Je achtsamer wir mit unseren seelischen und körperlichen Symptomen umgehen, lernen sie zu hinterfragen und zu verstehen, desto mehr können wir auf ganzheitlicher Ebene gesunden.
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